Beleuchtungstechnik in Logistikzentren
Effizient, sicher und normgerecht
In modernen Logistikzentren entscheidet die richtige Beleuchtungstechnik über Produktivität, Sicherheit und Energieverbrauch. Ob in weitläufigen Hochregallagern oder an Packplätzen – Licht spielt eine zentrale Rolle für reibungslose Abläufe rund um die Uhr. Dieser Artikel beleuchtet, warum eine zeitgemäße, normgerechte Beleuchtung in Logistikzentren unverzichtbar ist, welche Technologien und Konzepte zum Einsatz kommen und wie Unternehmen sowie Mitarbeiter gleichermaßen davon profitieren.


Das wichtigste in Kürze
- Lagerbeleuchtung sichert Effizienz und Sicherheit: Normgerechtes, gleichmäßiges Licht ermöglicht präzises Arbeiten, senkt Unfallrisiken und schützt rechtlich im Schadensfall.
- LED als neuer Standard: Bis zu 75 % Energieeinsparung, lange Lebensdauer und kaum Wartungsaufwand machen LED-Leuchten zur wirtschaftlich und ökologisch besten Wahl.
- Intelligente Steuerung spart zusätzlich: Präsenzmelder, Tageslichtsensoren und zonenweise Dimmung reduzieren Stromverbrauch um bis zu 37 % zusätzlich zur LED-Effizienz.
- Wichtige Normen als Orientierung: DIN EN 12464-1 regelt Beleuchtungsstärken, Blendfreiheit (UGR ≤ 25) und Farbwiedergabe – für gesunde, sichere und leistungsfördernde Lichtverhältnisse.
- Flexibilität durch passende Technik: Unterschiedliche Leuchtenformen – von High-Bay bis Lichtband – ermöglichen maßgeschneiderte Lösungen für jede Hallenhöhe und Nutzungssituation.
Beleuchtung in der Logistik: Bedeutung einer guten Lagerbeleuchtung
Gute Lagerbeleuchtung ist mehr als nur funktionales Licht – sie ist eine zentrale Voraussetzung für effiziente und sichere Logistikprozesse. Besonders in Betrieben mit Schichtbetrieb rund um die Uhr ermöglicht eine verlässliche Ausleuchtung präzises Arbeiten – von der Kommissionierung bis zum Fahren von Flurförderzeugen. Normgerechtes Licht unterstützt die Konzentration, reduziert das Unfallrisiko und schützt rechtlich, da Arbeitgeber bei nachgewiesener Einhaltung der Beleuchtungsvorgaben im Schadensfall abgesichert sind.
Auch wirtschaftlich rechnet sich moderne Lichttechnik: Durch den Umstieg von veralteten Leuchtstofflampen auf energieeffiziente LED-Systeme lassen sich bis zu 75 % der Stromkosten einsparen. Längere Lebensdauer und geringerer Wartungsaufwand verbessern zusätzlich die Bilanz. Gleichzeitig leisten Unternehmen durch CO₂-Einsparungen einen Beitrag zum Klimaschutz – und profitieren von Förderprogrammen, die Investitionen in nachhaltige Beleuchtungslösungen unterstützen.
Normen & Planungsgrundlagen: Von Lux-Werten bis Blendungsbegrenzung
Normen und Planungsgrundlagen für die Lagerbeleuchtung basieren auf gesetzlichen Vorgaben und technischen Richtlinien wie der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV), der ASR A3.4 und vor allem der DIN EN 12464-1. Letztere definiert die nötige Beleuchtungsstärke in Lux je nach Tätigkeit – von 100 lx in allgemeinen Lagern bis 500 lx an Packstationen. Besonders wichtig ist dabei auch die vertikale Beleuchtung in hohen Regalgängen, um Etiketten und Barcodes zuverlässig erkennen zu können. Als Planungsziel gelten immer sicheres Arbeiten und die Vermeidung von Fehlern durch schlechte Lichtverhältnisse.
Neben der Helligkeit spielen Lichtqualität und Ergonomie eine zentrale Rolle: Die Ausleuchtung muss gleichmäßig und blendfrei sein (UGR ≤ 25), Farben sollen natürlich erscheinen (Ra ≥ 80) und die Lichtfarbe sollte neutralweiß (~4000 K) sein. Flimmerfreies Licht ist Pflicht, um visuelle Irritationen oder den gefährlichen Stroboskopeffekt zu verhindern. In Bereichen ohne Tageslicht ist auf künstliche Grundhelligkeit zu achten; wo möglich, soll aber Tageslicht einbezogen werden. Für Notbeleuchtung, Kühlräume oder staubige Zonen gelten zusätzliche Anforderungen – hier sind robuste, IP-geschützte Leuchten und langlebige Materialien unerlässlich.

LED als Standard: Moderne Lichttechnik im Lager
LED-Technik hat sich als neuer Standard für Lager- und Hallenbeleuchtung etabliert – alte Leuchtmittel wie HQL- oder Leuchtstofflampen gelten als überholt und sind teilweise verboten. LEDs bieten zahlreiche Vorteile: Sie sind hoch energieeffizient (bis 150 lm/W), langlebig (bis zu 100.000 Betriebsstunden) und nahezu wartungsfrei – besonders wichtig in hohen Lagerhallen. Ihre hohe Schaltfestigkeit, volle Helligkeit ohne Aufwärmphase und Resistenz gegenüber Erschütterungen machen sie ideal für industrielle Umgebungen. Zudem ermöglichen kompakte LED-Module eine präzise Lichtlenkung: Je nach Bedarf lassen sich enge Gänge oder große Flächen gezielt ausleuchten – mit passenden Abstrahlwinkeln und minimalem Streulicht.
Auch Umwelt- und Gesundheitsaspekte sprechen für LEDs: Sie enthalten keine Schadstoffe wie Quecksilber, erzeugen kein UV- oder IR-Licht und sind leicht zu entsorgen. Für verschiedene Lagerhöhen stehen spezialisierte Leuchtentypen bereit: Lichtbandsysteme für niedrige Decken, High-Bays für mittlere Höhen und tiefstrahlende Leuchten für Hochregallager über 15 m. Dabei ist die Positionierung entscheidend – moderne Installationen setzen auf Deckenmontage statt Abhängungen, um Schäden durch Stapler oder Hubgeräte zu vermeiden. Damit bieten LED-Systeme ein hohes Maß an Effizienz, Sicherheit und Flexibilität für unterschiedlichste Lagerbedingungen.
Smarte Beleuchtung: Intelligente Lichtsteuerung im Lager
Intelligente Lichtsteuerungssysteme sorgen in Logistikzentren dafür, dass Licht nur dann eingesetzt wird, wenn es tatsächlich benötigt wird. Präsenzmelder erfassen Bewegungen von Personen oder Fahrzeugen in vordefinierten Zonen und schalten die Beleuchtung automatisch ein. Sobald der Bereich wieder verlassen wird, dimmt das System auf ein Grundniveau (z. B. 10–20 %) oder schaltet ganz ab – das spart Strom und erhöht die Lebensdauer der Leuchten. Gleichzeitig bleibt durch die Grundhelligkeit ein gewisses Sicherheitsniveau erhalten. Ergänzend kommen Tageslichtsensoren zum Einsatz, die bei ausreichend natürlichem Licht die künstliche Beleuchtung herunterregeln – etwa in Hallen mit Oberlichtern oder an Laderampen mit geöffneten Toren.
In Übergangsbereichen wie Ein- und Ausfahrten sorgen Tag-Nacht-Automatikfunktionen für sanfte Helligkeitsübergänge und reduzieren das Risiko durch plötzliche Blendung. Moderne Systeme nutzen meist DALI-Steuerung (Digital Addressable Lighting Interface), wodurch Zonen, Helligkeitsstufen und Schaltverhalten flexibel anpassbar sind – z. B. bei Umstrukturierungen im Lager. Die Investition in Sensorik und Steuerung amortisiert sich schnell: In der Praxis konnten durch smarte Lichtregelung zusätzlich zur LED-Einsparung bis zu 37 % Strom gespart werden. Zugleich erhöhen solche Systeme den Bedienkomfort und stellen sicher, dass kein Licht versehentlich dauerhaft eingeschaltet bleibt.

Fazit
Ob großes Logistikzentrum oder kleiner Lagerraum – eine durchdachte Beleuchtungstechnik ist ein Schlüsselfaktor für sichere, effiziente und kostengünstige Abläufe. Moderne LED-Systeme in Kombination mit intelligenter Steuerung gewährleisten optimale Lichtverhältnisse bei minimalem Energieeinsatz. Normen wie DIN EN 12464-1 bieten dabei die Leitplanken, um jedes Areal passend auszuleuchten – von der Hochregalgasse bis zur Verladestation. Die Investition in gutes Licht zahlt sich aus: Unternehmen profitieren von reduzierten Betriebskosten und erfüllen Nachhaltigkeitsziele, während Mitarbeiter von hellen, blendfreien Arbeitsplätzen profitieren, an denen sie weniger Fehler machen und sich wohler fühlen. Kurzum: Eine professionelle Lagerbeleuchtung sorgt für ein Plus an Sicherheit, Produktivität und Wirtschaftlichkeit – heute mehr denn je ein Wettbewerbsvorteil in der Logistik.